Schulsozialarbeit als maritime Metapher:
„Auf Kurs mit der M.S. Anker“
Die Schulsozialarbeit der Gemeinde Stockelsdorf an der Gerhard-Hilgendorf-Schule unterstützt Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte seit 2008 in vielerlei Weise. Als „Begleitboot“ am „Dampfer“ Schule hat Schulsozialarbeit die Vielfalt von Schule als Lern- und Lebensort im Blick. Dabei hat Schulsozialarbeit stets das Ziel, mit allen an Schule Tätigen die Lebens- und Entwicklungsbedingungen von Schüler:innen gemeinsam zu verbessern. Schulsozialarbeit ist ein freiwilliges, kostenloses sowie vertrauliches Angebot der Jugendhilfe und unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht.
Auf ihrem Kurs durch die Wogen des Schulalltages kreuzt die „M.S.Anker“ in unterschiedlichen Gewässern. Dieses wendige Boot kann Schüler:innen aus schwerer See helfen. Ein Schul-Leben verläuft selten ohne Wellenberge und Wellentäler, ohne Stress, Streit, Freud und Leid. Schulsozialarbeit kann helfen viele Konflikte im Schulalltag „zu entknoten“. Dazu bedarf es seetüchtiger, sozialpädagogischer Methoden:
„Gemeinsam stark“ lautet das Motto der Gerhard-Hilgendorf-Schule. Mit unserem Bordmittel-Präventionsprogramm „Gemeinsam-Klasse-sein“ setzen wir in Klasse 5 und 6 die Segel gegen Mobbing. Sollten wir schiffbrüchige Schüler in „kabbeliger" See entdecken, dann haben wir jede Menge Ausrüstung: Streithähne können sich kompetent mit ausgebildeten Streitschlichter:innen auseinandersetzen. Schmerzen werden von Schulsanitätern verarztet, Unterrichtsstörungen wird mit der Trainingsraum-Methode auf den Grund gegangen. Im Täter-Opfer-Ausgleich manövrieren erfahrene Lehrkräfe die Kontrahenten aus der Gefahrenzone.
Ganz wichtig sind die vielfältigen Beratungsmöglichkeiten an Bord des Dampfers Schule. Neben der Schulsozialarbeit bieten Vertrauenslehrer:innen Beratungen an. Reden hilft, den Dampf aus dem Kessel zu nehmen. Konflikte werden bearbeitet, bevor sie eskalieren. Aus guten Gesprächen und Begegnungen entstehen Ideen und möglicherweise Ziele. Schüler:innen können ihren Kurs wiederfinden. Sollte dies noch nicht reichen, kann die Schulsozialarbeit eine Brücke zu weiterführenden Hilfen sein, damit niemand Schiffbruch erleidet.
Hier finden sie den Flyer der Schulsozialarbeit in der Gemeinde Stockelsdorf.
Schulsozialarbeit während der Pandemie
Die Schulsozialarbeit der Jugendpflege der Gemeinde Stockelsdorf ist in der Pandemie für Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte erreichbar. Wegen der Kontaktbeschränkungen findet eine telefonische Beratung bis auf weiteres während der Sprechzeiten täglich zwischen 7:30 Uhr und 14 Uhr statt. Video-Konferenzen sind nach vorheriger Absprache möglich. Persönliche Beratung kann in dringenden Fällen unter Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen angeboten werden.Schüler:innen und Eltern finden weiterführende Beratungsangebote der Schulsozialarbeit auch bei itslearning im Kurs "Schulsozialarbeit". Weitere Informationen über die Schulsozialarbeit der Gemeinde Stockelsdorf finden Sie in diesem Flyer.
Entstehung
Die sozialpädagogische Arbeit an der Gemeinschaftschule Stockelsdorf hat ihren Ursprung im Stockelsdorfer Modell, dass im August 2003 in der damaligen Hauptschule nach regelmäßigen Gesprächen zwischen Schulleitung, Allgemeinen Dienst und Jugendpflege initiiert wurde.
An drei aufeinander folgenden Tagen in der Woche wurden vom Vertrauenslehrer, von einem Mitarbeiter der Sozialen Dienste und vom Kinder+Jugendberater Sprechzeiten angeboten. Diese wurden von den SchülerInnen freiwillig oder auf Weisung einer Lehrerin, eines Lehrers aufgesucht, um Konflikte im schulischen,außerschulischen und häuslichen Bereich zu besprechen und zu reflektieren.
Die Besuche wurden regelmäßig mit der Schulleitung evaluiert und mündeten darin, dass nach Zahl und Qualität der Gespräche ein erheblicher Bedarf an Jugendhilfe und sozialpädagogischer Arbeit in Schule signifikant wurde.
Nach intensiven Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung Stockelsdorf als kommunalen Träger der Gemeinschaftschule war klar, dass man dem Bedarf zeitgleich mit der Einführung der Gemeinschaftsschule 2008/2009 nachkommen wollte.
Mit der Einrichtung einer Teilzeitstelle für die sozialpädagogische Arbeit an der Gemeinschaftsschule in Stockelsdorf sollte nicht nur den wachsenden Anforderungen an Schule Rechnung getragen und der Bedarf an Beratung in Konfliktsituationen gewährleistet werden,sondern auch der Prozess vom Lernort zum Lebensort mit begleitet werden.
Ziele
Das gemeinsame Ziel von LehrerInnen und Kinder- und Jugendberater ist es, sich im Hinblick auf das übergreifende gemeinsame Ziel die Verbesserung der Lebens- und Entwicklungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen- wechselseitig zu ergänzen.
Ein wesentliches Merkmal der Arbeit ist daher, sozialpädagogische Kompetenzen im Interesse der Schüler, Eltern und Lehrer einzubringen.
Arbeitsfelder
Die Arbeit vereint Beratung, Unterstützung, Prävention, Mediation und Vernetzung. Sie ist an alle an der Schule beteiligten Personen und Institutionen gerichtet. Sie nimmt eine wichtige Vermittlungs- und Scharnierfunktion zwischen der Schule und dem Gemeinwesen wahr.
Durch die sozialpädagogische Arbeit wird ein neues, weiteres Element von Zielsetzungen, Aktivitäten, Methoden, Herangehensweisen etc. in der Schule eingeführt und stellt damit eine zusätzliche pädagogische Ressource für die Gemeinschaftsschule dar.
Das Arbeitsfeld variiert, ist prozesshaft und entwickelt sich ausgehend von folgenden, etablierten Basismerkmalen stetig weiter:
Arbeitsfelder | |
Beratung und Hilfestellung von SchülerInnen und Schülern in schwierigen Lebensphasen | Unterstützung der Schulleitung und der Lehrkräfte bei Konflikten mit oder unter SchülerInnen oder sonstigen Krisensituationen |
Mitwirkung bei Projekten und Veranstaltungen | Mitwirkung bei der konzeptionellen Weiterentwicklung der Gemeinschaftsschule |
Netzwerkarbeit mit der offenen Ganztagsschule, dem Fachdienst Soziale Dienste, dem kriminalpräventiven Rat, den Beratungsstellen, den Vereinen und Verbänden, der außerschulischen Jugendarbeit etc. |
Methoden
Zurzeit werden vorrangig folgende Methoden mit unterschiedlichen, zeitlichen und inhaltlichen Engagement wahrgenommen:
- Gemeinsam Klasse sein
- Klassenrat
- Beratung
- Gewaltprävention
- Trainingsraum
- Tat-Ausgleich
- Streitschlichter
- Schulsanitätsdienst