Interview mit Frau Janssen und Herrn Phantavong
Hallo, mein Name ist Lenja, ich bin Schulreporterin. Danke, dass Sie sich die Zeit für mich nehmen.
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl zur Lieblingslehrkraft der GHS. :)
Haben Sie denn damit gerechnet als Lieblingslehrer gewählt zu werden?
Herr Phantavong: Puh...,wir haben so viele nette und vor allem kompetente Lehrkräfte an unserer Schule, insofern – nein, nicht wirklich! Umso mehr hat es mich natürlich gefreut!
Frau Janssen: Das war eine sehr schöne Überraschung! Ich finde, dass wir an unserer Schule sehr viele nette, zugewandte Lehrer und Lehrerinnen haben. Als Schülerin hätte ich mich nur schwer für zwei entscheiden können.
Was glauben Sie warum Sie gewählt wurden?
Herr Phantavong: Ich glaube, dass es mir im letzten Jahr insgesamt gut gelungen ist, eine zwischenmenschliche Beziehung zu den Kindern aufzubauen, eine gesunde Nähe und Distanz zu wahren, Vertrauen zu schaffen sowie ein guter Gesprächspartner und Lernbegleiter bei schulischen aber auch privaten Angelegenheiten zu sein. Das sind aus meiner Sicht wichtige Eigenschaften, die einen „guten Lehrer“ ausmachen.
Frau Janssen: Ich hoffe, dass ich gewählt wurde, weil ich mich für die Belange der Schüler interessiere und versuche, auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen. Gleichzeitig könnte ich mir vorstellen, dass vor allem die fünften Klassen bei der Nominierung der Lehrer sehr aktiv waren und somit die Klassenlehrer dieses Jahrgangs besonders gute Chancen hatten.
Warum sind Sie Lehrer geworden?
Herr Phantavong: Weil ich selbst kein guter Schüler war und es endlich besser machen wollte...;-) Nein, also tatsächlich waren Sport und Sprachen schon immer meine Steckenpferde. Zudem bin ich als ältester Sohn in einer Großfamilie aufgewachsen und durfte früh Verantwortung für meine jüngeren Geschwister übernehmen. Meine „Stärken“ gepaart mit meinem persönlichen Interessenfeld brachten mich demnach irgendwann zum Lehramtsstudium.
Frau Janssen: Ich bin Lehrerin geworden, weil es mir Spaß macht, mit jungen Menschen zu arbeiten und ihnen beim Lernen und Wachsen zu helfen. Ich möchte mein Wissen und meine Begeisterung für Englisch und Textil weitergeben und den Schülern helfen, ihre Talente zu entdecken und ihre Ziele zu erreichen. Ich finde es sehr schön, dazu beitragen zu können, dass jemand etwas Neues lernt und dieses Wissen im Alltag anwenden kann. Wenn Kinder textile Techniken zu Hause anwenden oder nach der 10. Klasse ins englischsprachige Ausland gehen, habe ich das Gefühl, einen sinnvollen Beitrag geleistet zu haben.
Welchen Traumberuf hatten Sie als Kind?
Herr Phantavong: Ganz ehrlich? Ich hatte als Kind immer etwas für die Musik, das Theater und der Schauspielerei übrig – Ich wäre also gerne ein Rockstar geworden! ;-) Jetzt sind es halt nur die langen Haare! ;-)
Frau Janssen: Als Kind habe ich von verschiedenen Berufen geträumt. Ich erinnere mich, dass ich einmal Psychotherapeutin werden wollte. Aber mein Vorbild war auch immer Hannah Montana - tagsüber ein normales Leben, nachts Popstar!
Was war ihr Lieblingsfach in der eigenen Schulzeit?
Herr Phantavong: Der Sportunterricht war natürlich mein absoluter Favorit. Wobei ich dazu sagen muss, dass es teilweise auch stark von der Lehrkraft abhängig war, für welche Fächer ich gerne gelernt habe.
Frau Janssen: Auf jeden Fall Englisch! Ich war fasziniert von Sprachen und Literatur und fand es spannend, neue Wörter zu lernen und Geschichten zu lesen. Aber ich hatte auch einen tollen Englischlehrer, mit dem wir viele tolle Projekte gemacht haben - Musicals, Theaterstücke, eigene Produkte erfinden und vieles mehr.
Was würden Sie im Schulalltag gerne verändern?
Herr Phantavong: Ich würde den Schulalltag ganz allgemein gerne etwas entschleunigen und sowohl den Kindern als auch den Kollegen mehr Zeit ermöglichen, um in den Austausch zu kommen – das kommt manchmal etwas zu kurz. Zudem würde ich bereits vorhandene Ressourcen wie z.B. die Schulküche oder die Fahrradwerkstatt mehr ausnutzen und den Unterricht grundsätzlich noch handlungsorientierter gestalten.
Frau Janssen: Im Schulalltag gibt es immer Bereiche, die verbessert werden können. Eine Sache, die mir sehr am Herzen liegt, ist die Einbeziehung kreativer und praktischer Aktivitäten in den Unterricht. Ich glaube, dass Schüler auf unterschiedliche Weise lernen und dass ein vielfältiger Unterricht ihnen helfen kann, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Deshalb freue ich mich, dass wir dieses Jahr einen Textil-WPU ins Leben rufen konnten. Insgesamt gefällt mir unser Schulalltag aber sehr gut. Ich finde es toll, dass wir eine Lesestunde haben und dass es verschiedene Veranstaltungen gibt, die den Alltag ein bisschen auflockern. Zum Beispiel der Sport- und Spieletag.
Ab welchem Alter ist man eigentlich fertiger Lehrer und darf Schüler unterrichten?
Herr Phantavong: Das kommt natürlich ganz darauf an, welche Laufbahn man einschlägt bzw. wie zügig man die Schule und das Studium abschliesst. Ich spreche jetzt mal nur für mich, wenn ich sage, dass ich zwar im Alter von 30 Jahren angefangen habe, an einer Schule zu unterrichten, ich mich aber erst mit 35 Jahren als „fertiger Lehrer“ gesehen habe.
Frau Janssen: Die Ausbildung zum Lehrer variiert von Land zu Land. In der Regel macht man aber zuerst seinen Bachelor- und Masterabschluss. Das dauert insgesamt ungefähr 5 Jahre. Während meines Studiums habe ich aber schon AGs an verschiedenen Schulen geleitet und für kurze Zeiträume Vertretungsunterricht durchgeführt. Nach dem Studium macht man sein Referendariat. Das dauert nochmal 1,5 Jahre. Dabei ist man auch schon als Lehrer tätig und kann unterrichten. Man ist dabei aber noch in der Ausbildung und der Unterricht wird regelmäßig Besucht und reflektiert.