Du darfst "NEIN" sagen!

Dein Mitschüler kommt zu dir, überträgt dir eine Aufgabe die nicht für dich vorgesehen war und was sagst du jetzt? ,,Ja“? Auch wenn dies gar nicht deine Aufgabe war und du auch keine Zeit hast? Viele Menschen tun das, der Grund: Viele trauen sich nicht ,,Nein“ zu sagen. Der Fachbegriff dafür lautet Gefälligkeitsfalle. Vermutlich fällt es uns so schwer ,,Nein“ zu sagen weil wir gut bei anderen da stehen wollen. Jeder möchte gemocht, respektiert und Gebraucht werden. Ein ,,Nein“ führt zu negativen Gefühlen bei dir und deinem Gegenüber. Trotzdem ist es wichtig zu lernen wie man ,,Nein“ sagt. Wir möchten euch ein paar Tipps geben.

1. Lerne, dass es in Ordnung ist ,,Nein“ zu sagen
,,Nein“ zu sagen ist wichtig für deinen Selbstschutz. Ihr müsst eure Grenzen kennen, verstehen und vor allem ziehen können. Wenn ihr eure Bedürfnisse vernachlässigt, ist die Gefahr von zu hohem Stress oder sogar Depressionen sehr hoch. Du hast das Recht ,,Nein“ zu sagen.

2. Denke länger über deine Antwort nach
Lasst euch genug Zeit bevor ihr eure Antwort gebt um die Situation richtig zu analysieren. Oft sagen wir Dinge über die wir vorher nicht nachgedacht haben, im Nachhinein fällt einem ein, dass es doch nicht passt. In so einer Situation ist es oft noch schwieriger die Antwort wieder zurückzuziehen. Um dieser Situation aus dem Weg zu gehen, ist es besser sich erst einmal einen klaren Kopf darüber zu machen. Sage deinem Gegenüber ruhig, dass du nochmal darüber überdenken musst und ihn später nochmal drauf ansprichst.

3. Achte auf deine Formulierung
Solltest du den Wunsch deines Gegenübers abgelehnt haben, kann es sein, dass er dich mit ständigen Nachfragen verunsichert und du nachgibst. Auch wenn das natürlich nicht in Ordnung von deinem Gegenüber wäre, muss man sich in dieser Welt darauf einstellen. Um so einen Fall vorzubeugen kann dir deine Formulierung helfen. Bei einem Versuch der Universität Oxford fanden Forscher heraus wie standhaft Menschen bei verschiedenen Formulierungen sein konnten. Die Menschen die ,,Ich kann nicht“ als Argument hatten, blieben am wenigsten standhaft und ließen sich schnell umstimmen. Leichter fiel es denjenigen die ,,Ich werde nicht“ als Leitsatz hatten. Am wirksamsten war jedoch ein klares ,,Nein“.

4.Eine Begründung kann helfen
Nenne einen Grund warum du ,,Nein“ gesagt hast. Dies kann deinem Gegenüber helfen dich zu verstehen und somit auch dir in der Situation helfen. Denke aber immer daran, dass eine Begründung keine Pflicht ist.

Eine Begründung ist vor allem dann keine Pflicht, wenn es zu sexuellen Erfahrungen kommt. Insbesondere bei den ersten sexuellen Erfahrungen ist es häufiger so, dass Personen nicht in der Lage sind ihre Grenzen zu kommunizieren. Doch vor allem bei den ersten Erfahrungen ist dies umso wichtiger. In der Nervosität tun wir oft Dinge, die wir nicht wirklich wollen oder lassen Dinge mit uns tun, die wir nicht wirklich wollen. Wir überspielen unsere Gefühle dann mit: ,,Das muss sich bestimmt so anfühlen!“
Ja, die ersten Erfahrungen sind etwas neues für dich und ziemlich ungewohnt. Sie sollten aber nie ein Unwohlsein in dir auslösen. In diesem Fall ist es wichtig „Nein“ zu sagen - eine Begründung ist nicht notwendig. Dies sollten wir stets im Kopf behalten und das nicht nur bei den ersten sexuellen Erfahrungen, sondern bei allen.